Nach dem verlorenen Weltkrieg fanden im November 1921 einige junge Leute trotz Niederlage und Not der Nachkriegszeit so viel Idealismus, dass sie unter schwierigsten Umständen eine Musikkapelle mit 14 Mitgliedern gründeten. Diese 14 Gründungsmitglieder waren Eduard Boll, Emil Faller, Hermann Grathwohl, Robert Grathwohl, Oskar Bauer, Edmund Bärmann, Richard Hauß, Adolf Martin, Josef Pfeifer, Karl Pfeifer, Anton Rinderle, August Rinderle, Ernst Rinderle und Max Rinderle.
Johann Tritschler übernahm als Dirigent die Führung. Auch andere Bürger von Feldkirch zeigten großes Interesse am Zustandekommen einer Musik. Diese unterstützten die Musiker mit finanziellen Mitteln, damit die erforderlichen Instrumente gekauft werden konnten. Maßgebliche Unterstützung erfuhren die Musikanten besonders von Josef Hauß, Theodor Faller und Eduard Pfeifer.
Durch die eigenen Mittel der Musikanten und die Spenden von Bürgern standen für die Instrumentenbeschaffung 14.000 Reichsmark zur Verfügung. Den Musikanten musste diese Freigebigkeit im Interesse der Allgemeinheit besonders hoch anzurechnen, da sie zu ihrer Freizeit noch Barmittel opferten. Nur dem Idealismus all dieser Menschen ist es zu verdanken, dass die Musikkapelle in Feldkirch ins Leben gerufen wurde.
Die Gemeinde konnte die Musikkapelle aufgrund ihrer schlechten Finanzlage, bedingt durch die Inflation, nicht finanziell unterstützen. In späteren Jahren zeigte sich die Gemeinde jedoch sehr großzügig und hatte für die Musikkapelle immer eine offene Hand.
Johann Tritschler schaffte es in kürzester Zeit mit seinen Musikanten einige Musikstücke einzustudieren, sodass bereits in der Silvesternacht 1921 das Neue Jahr mit Musik begrüßt werden konnte.
Da die Ausgaben für Dirigent und Anschaffung von Noten laufende Geldmittel verlangten, wurde im gleichen Jahr der Musikverein Feldkirch gegründet, dem fast alle Familien des Dorfes als passive Mitglieder angehörten.
Erster Vorsitzender des Vereins wurde der damalige Ratschreiber Eduard Pfeifer, Albert Rinderle übernahm das Amt des Rechners und Richard Hauß wurde zum Schriftführer bestellt. Als Beiräte wurden gewählt: Artur Seidel, Wilhelm Faller, Karl Pfeifer und Ernst Rinderle.
In der Folgezeit schloss sich der Verein dem Unteren Markgräfler Musikverband an und errang in kürzester Zeit drei Preise.
Trotz der nunmehr sicheren Einnahmen durch die Vereinsbeiträge versuchten die Musikanten durch allerlei geldbringende Veranstaltungen dazu beizutragen die magere Kasse zu füllen. Leider zerflossen die mühsam errungenen Geldmittel durch die bald nach der Gründung einsetzende Geldentwertung in ein Nichts und der Bestand der Musik und des Vereins waren ernstlich gefährdet. Die laufenden Ausgaben konnten durch die wertlosen Papierscheine nichtmehr bestritten werden, sodass ein anderes Zahlungsmittel gefunden werden musste, das höher im Kurs stand als die damaligen Millionen und Milliarden. Nicht umsonst appellierte man an die Freigiebigkeit der Verreinsmitglieder. Wo das Geld versagte, wirkte der reichlich gespendete Weizen als willkommenes Zahlungsmittel.
Seit Bestehen des Vereins wirkt die Kapelle sowohl bei kirchlichen als auch bei weltlichen Anlässen mit.
Die letzte größere Veranstaltung des Vereins vor dem Zweiten Weltkrieg war ein Gartenfest im Jahre 1933, das aber leider nur einen bescheidenen Gewinn einbrachte.
Als Nachfolger des im Jahr 1932 verstorbenen Eduard Pfeifer wurde Josef Pfeifer zum ersten Vorsitzenden gewählt. Als Nachfolger von Dirigent Johann Tritschler gewann man einen tüchtigen Musiker aus Bad Krozingen, den Baritonisten Artur Schillinger. Unter beider Leitung wurde der schon vorher beschrittene Weg der fleißigen Weiterbildung und des steten Aufstiegs beibehalten.
Als im Jahr 1939 düstere und unheilverkündende Wolken den politischen Himmel verdunkelten, fiel deren Schatten auch auf den Musikverein in lähmender Weise nieder. Alle Tätigkeiten des Vereins mussten eingestellt werden. Von den damals zur Wehrmacht eingezogenen Musikanten kehrte ein großer Teil nicht mehr aus dem Krieg zurück.